Das Haus „Hinken"

29. September 2012

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,

„Bei Haus Hinken überstürzt gehandelt!“ So war es in einem Bericht der SPD Neuenhaus in den GN zu lesen. Mit diesem Artikel möchten wir darüber berichten und Transparenz schaffen, welche Gründe für einen Ankauf des Hauses Hinken sprechen.

Warum sind wir der Meinung, dass wir das Haus Hinken kaufen sollten? Ein Zitat aus unserem Bürgerboten vom April:

„Schon im letzten Kommunalwahlkampf hatten wir uns in der CDU als zentrales Thema die Entwicklung der Innenstadt auferlegt. Ein Konzept, ein Gutachten sollte hierfür als Grundlage und sachliche Argumentation dienen. Dies haben wir schon in Auftrag gegeben und es wird noch in Kürze den entsprechenden Gremien vorgestellt. Wir werden es dann den interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern von Neuenhaus in einer öffentlichen Bürgerversammlung vorstellen, Anregungen und Einwände aufnehmen und mit einbeziehen. Sorgfältig werden wir prüfen, abwägen, priorisieren und die nötigen Schritte und Maßnahmen daraus ableiten. Wir sind der Meinung, erst wenn wir dies gemacht haben, können wir auch die daraus entstehenden Folgen und Kosten absehen. Und diese werden wir dann je nach Machbarkeit und Haushaltslage darstellen.“ Soweit das Zitat!

Das ISEK wurde erstellt und ist dann in der gut besuchten Informations- und Bürgerversammlung vorgestellt worden. Hierzu hatten wir, die CDU-Fraktion, alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, um eine sofortige Einbindung in die Entwicklung der Innenstadt für unsere Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Wir glauben mit Erfolg, denn die ersten Vorschläge von Bürgern aus dieser Veranstaltung sind schon umgesetzt worden.

Liebe Leserinnen und Leser, wir haben nun die Möglichkeit als zukünftiger Eigentümer eines sehr markantes und wichtigen Grundstückes direkt in der Innenstadt alle Fäden, in der Hand zu halten. Dass das darauf stehende Gebäude in einem sehr schlechten Zustand ist, ist uns allen klar. Auch steht es unter Denkmalschutz und ein Abriss ist somit ohne weiteres nicht möglich, wohl auch nicht gewollt, denn das Haus Hinken ist auf vielen Ansichten von Neuenhaus zu sehen. Das ist sicherlich auch ein Grund, aber vielleicht besteht hierin sogar die Pflicht für einen Ankauf, als Stadt die Verantwortung hierfür zu übernehmen. Zu wichtig ist das Grundstück auch für die weiteren Entwicklungen die schon jetzt im nahen Umfeld geplant sind. Eine städtebauliche Fehlentwicklung in diesem Bereich wäre fatal und vielleicht irreparabel.

Das wir mit dem ISEK weiter arbeiten wollen ist zweifelsohne, es steht ja auch schon auf der Tagesordnung der nächsten Planausschusssitzung. Wie nötig dies ist, zeigt das Haus Hinken. Denn hier ist, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, die Zeit und die Entwicklung vor etlichen Jahren stehen geblieben. Wir sind aber auch der Meinung, dass gerade dieser Kauf völlig im Einklang mit dem ISEK steht. Denn mehr Innenstadt geht nun wirklich nicht, oder?

Der jetzige Eigentümer hat signalisiert kein Interesse am Gebäude zu haben, er wird dann auch wohl kein Geld mehr für das Gebäude in die Hand nehmen wollen. Wenn wir keine Bauruine mitten in der Stadt wollen, wie z.B. die Villa Rik in Nordhorn, wo Jahrelang drum gestritten wurde, müssen wir das Gebäude kaufen um einem Missstand vorzubeugen. Zu viele schlechte Erfahrungen haben auch wir schon mit leer stehenden Häusern und Räumlichkeiten  in der Vergangenheit gemacht. Wir sollten das Gebäude nun da es möglich ist kaufen. Den Presseartikel und die Vorwürfe möchten wir nicht lesen wollen, wenn ein windiger Spekulant die markante und zentrale Lage des Grundstückes Hinken erkannt und es uns vor der Nase weggeschnappt hätte. Ein Wertgutachten wird gefordert, wofür? Bei einem Grundstückspreis von ca. 17-18.000 Euro  für die 170 qm zahlen wir noch ca. 3000,- Euro für die Steine. Wir glauben, den Kaufpreis von 21.000 Euro, der nur minimal über dem üblichen Grundstückspreis für Innenstadtgrundstücke liegt vertreten zu können. Auch kann man über derartige Grundstückspreise schlecht verhandeln, gibt es hierfür doch aktuelle Preisspiegel die auch dem Verkäufer bekannt sind. Und drücken lassen hätte sich der Eigentümer sicherlich nicht weiter. Er selbst hat es 1984 noch für erheblich mehr Geld erworben.

Durch einen Kauf bleiben wir in jedem Fall Herr des Verfahrens und können die weitere Entwicklung gestalten. Eine ordentliche Nutzung, die im Konsens mit Denkmalschutzbehörde und künftigem Nutzer steht, werden wir sicherlich finden und muss das Ziel sein.

Im VA und im Rat ist die Verwaltung einstimmig, also auch mit den Stimmen der SPD und den Grünen, beauftragt worden Kaufverhandlungen zu führen. Und am Ende steht nun mal der Kauf. Geschenkt bekommen wir es sicherlich nicht.

Noch was, zur Nutzung. Das ist ja auch besonders schwer! Beim Haus Balder hatten wir ein Nutzungskonzept. Dies entsprach aber nicht den Vorstellungen der Opposition, war also nicht gut. Hier sollte noch mehr rausgeholt werden. Dies wäre aber nur mit sehr hohen Investitionen wegen Brandschutzauflagen machbar gewesen und entsprach auch nicht den Vorstellungen der jetzigen Nutzerin. Beim Haus Sokolowski wurde moniert „untätig“ gewesen zu sein, auch nicht gut. Und nun beim Haus Hinken sind wir zu schnell „überstürzt“ wie man liest, obwohl wie eben schon erwähnt der Rat den Auftrag für diesen Vorgang gegeben hat? Das soll mal jemand verstehen!

 

Ausschüsse und Lenkungsgruppen

Noch vor 6 Monaten war am 08.03.12 in den GN zu lesen: „Die SPD fordern eine Veränderungssperre für Gebäude und Häuser“. Da sollte noch, „Quasi per Dekret“ den Gebäudeeigentümern von historischen und markanten Gebäuden im Innenstadtbereich vorgeschrieben werden, was sie zu tun und zu lassen hätten, wie sie Fassaden und Häuser zu Renovieren oder zu  Restaurieren hätten. Will man nun plötzlich von einer Veränderungssperre und den damit einhergehenden Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger nichts mehr wissen? Nun sollen plötzlich  Ausschüsse und Lenkungsgruppen gebildet werden. Stellen wir uns mal vor: Herr, Frau oder Firma XY oder vielleicht Sie möchten z.B. das Haus Raitsch kaufen und darin investieren. Auf dem Gebäude  würde neuerdings aber eine Veränderungssperre liegen. Nun muss XY oder Sie evtl. in einem Ausschuss mitarbeiten, oder abwarten was der Ausschuss zu dem Vorhaben vorschlägt, was dann noch durch die Lenkungsgruppe legitimiert, durch den Planungsausschuss ab genickt und durch VA und Rat genehmigt werden muss? Ich glaube XY und Sie würden sich schleunigst aus dem Staube machen.

Wir bleiben bei unserer Linie und beteiligen die Bürgerinnen und Bürger, wie wir es schon mehrfach bewiesen haben. Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden immer ein offenes Ohr bei uns, wie z.B. bei der Aktion „Wo drückt der Schuh“ im letzten Jahr oder der Bürgerversammlung vor kurzem. Und im Rathaus, sprich bei unserem Samtgemeindebürgermeister und seinem Team, finden Sie auch immer Gehör.

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