Rückbau der Hauptstraße beginnt im Herbst

4. Januar 2003

Trotz knapper Kassen sind in der Samtgemeinde Neuenhaus in diesem Jahr eine Reihe von Baumaßnahmen geplant. Im Mittelpunkt steht der lange geforderte Rückbau der Hauptstraße. Er soll beginnen, wenn im Spätherbst das erste Auto über die neue Umgehungsstraße rollt. In einem Gespräch mit den GN erläuterte Samtgemeindebürgermeister Johann Arends (CDU) die einzelnen Vorhaben.
Neuenhaus. Voraussichtlich 350000 Euro, das meiste aus Fördertöpfen, stehen der Stadt Neuenhaus in diesem Jahr für den Rückbau der Hauptstraße zur Verfügung. Das ist nicht viel. Die Baumaßnahmen werden sich nach Arends’ Worten daher auch nur auf zwei kleine Bereiche erstrecken. Aber immerhin gehe es nun endlich los. Mindestens ebenso wichtig ist, dass es einen konkreten Zeitplan gibt. Voraussichtlich am 22. Januar werden die unmittelbar von den Planungen betroffenen Anlieger informiert. Im Frühsommer will die Stadt die Sanierungsmittel und Mittel aus dem EU-Topf „Entwicklung typischer Landschaften" beantragen. Im Spätsommer sollen die Ausschreibungsunterlagen vorbereitet, im Herbst die Aufträge vergeben werden, und im November sollen die Baumaschinen anrollen.
Geplant ist in diesem Jahr eine Verengung der Hauptstraße am Teichtor sowie der Rückbau der Morsstraße von der Hauptstraße bis zur Brücke über den Stadtgraben auf 5,5 Meter Breite sowie der Bau eines separaten Radwegs. Von der Kreuzung der Hauptstraße mit der Veldhausener und der Marktstraße sollen bis zur Vogtstiege die Bürgersteige neu gepflastert und verbreitert werden, so dass von der Hauptstraße nur noch ein schmales Asphaltband übrig bleibt wie in Uelsen. Die große Kreuzung bleibt zunächst wie sie ist, weil die Veldhausener Straße künftig von der Kreuzung bis zum Kreisverkehr im Westen mit der B 403 zur Landesstraße umgewidmet wird. Wie stark die Hauptstraße in Richtung Uelsen verengt werden kann, müssen nach Arends’ Worten Gespräche mit dem Straßenbauamt Lingen ergeben.
Der Beginn des Rückbaus macht Arends Hoffnung, dass das Lädensterben in der Hauptstraße gestoppt wird. Eine andere Möglichkeit gegenzusteuern, sieht er auch nach Gesprächen mit der IHK nicht. „Wir sind ratlos." Ungewiss ist auch die Zukunft des Kunstvereins. „Wenn der Verkehr aus der Stadt raus ist, kann über neue Konzepte nachgedacht werden, etwa über ein Café", sagt Arends.
Hoffnung auf eine finanzielle Förderung gibt es dagegen für die Sanierung des Heimatmuseums. Man könne davon ausgehen, dass das Haus neben dem Müllerhaus in Georgsdorf in die Projektphase 2003/2004 der niederländischen Stichting Ribo aufgenommen werde. Die Stichtung sei gebeten worden, im Sommer zu beginnen, damit das Museum im Spätherbst gleichzeitig mit der Fertigstellung der Umgehungsstraße bezugsfertig werde. Es sei aber auch darüber zu entscheiden, so Arends weiter, wie, mit welchem Inhalt und durch wen das Museum künftig weitergeführt und betrieben werde. Ebenfalls im Sommer soll die zweite Maßnahme der Dorferneuerung Veldhausen/Grasdorf starten, der Umbau des Sanitärgebäudes auf dem Gelände des SSC Grasdorf.
Einen kräftigen Wachstumsimpuls erhofft sich der Christdemokrat dagegen von dem neuen Gewerbegebiet an der B 403 in Richtung Nordhorn. Zurzeit stehe die Stadt in aussichtsreichen Gesprächen mit einem ersten ansiedlungswilligen Unternehmen, das fast 100 neue Arbeitsplätze schaffen könnte. Die Erschließung soll im Frühjahr starten.
Bereits in einigen Wochen soll mit der Vergabe der Bauplätze im neuen Baugebiet „Brömmels Kamp" begonnen werden. Unweit des K&K-Markts am Ortseingang stehen dort künftig mehr als 50 Grundstücke zum Verkauf. Weitere 30 Bauplätze kann die Stadt noch im vierten Abschnitt des Gebiets „Schorffeld" anbieten.
In der Gemeinde Lage stehen in diesem Jahr zwei Vorhaben im Mittelpunkt: die Fertigstellung der neuen Brücke über den Vechtealtarm im Wald an der Straße nach Neuenhaus und der Bau eines Radwegs von der Schule bis zum Ortsausgang in Richtung Halle. Außerdem kann die Gemeinde noch über Restmittel aus der abgeschlossenen Dorferneuerung für private Maßnahmen verfügen. Die Finanzierung der 30000 Euro für die neue Holzbrücke teilen sich das Amt für Agrarstruktur in Meppen, die Stichting Twickel und die Gemeinde. Schließlich muss die Gemeinde nach Ansicht ihres stellvertretenden Bürgermeisters Hindrik Bosch einige Jahre früher als geplant über die Erschließung des zweiten Abschnitts des Baugebiets „Baukamp" nachdenken, weil im ersten Abschnitt bereits 15 von 26 Bauplätzen verkauft sind.
In Georgsdorf steht die Erschließung des neuen großen Baugebiet „Im Fürstlichen" im Mittelpunkt. Keine Chance hat nach Arends’ Worten dagegen der Wunsch einiger Landwirte nach einem Windpark. Wegen der Nähe zum geplanten „Naturpark Moor" habe ein Windpark bei den übergeordneten Behörden keine Chance.
In Esche stehen keine größeren Vorhaben an. Lediglich die Planung für die Dorferneuerung soll weiter vorangetrieben werden, damit die ersten Vorhaben im kommenden Jahr beginnen können.
Osterwald hat im vergangenen Jahr einen schmerzlichen Sparprozess hinter sich gebracht, um den defizitären Haushalt ausgleichen zu können. Die Gemeinde musste laut Arends ihr Schlachthaus an einen Unternehmer vermieten, die Korntrocknungsanlage verpachten und Landmaschinen verkaufen. Nun soll das defizitäre Dorfgemeinschaftshaus renoviert werden, um es für Nutzer wieder attraktiver zu machen. Für das seit Jahren geschlossene Hallenbad hinter der Schule zeichnet sich weiterhin keine Lösung ab.

Artikel der Grafschafter Nachrichten vom 4. Januar 2003
von Daniel Klause

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